«Der eigene Raum» – eine Ausstellung zu Margrit Roesch-Tanner (1880–1969)

Die neue Präsentation im Seitenraum des Roesch-Ateliers zeigt kunstgewerbliche Arbeiten und Textilentwürfe von Margrit Roesch-Tanner, die sich im Nachlass des Künstlerehepaares befinden. Die Auswahl der Arbeiten wurde von Lucia Angela Cavegn, Kuratorin der Carl und Margrit Roesch-Stiftung, getroffen. Neben Dokumenten zur ihrer Ausbildung als Kunstgewerblerinnen sowie Auszeichnungen zeigt die Ausstellung im Nebenraum des Ateliers wunderschöne Textilentwürfe der Künstlerin. Als Tochter aus einer St. Galler Stickerei­fabrikantenfamilie besuchte Margrit Roesch, geborene Tanner, zuerst die École des Beaux-Arts in Genf, dann die Kunstgewerbeschule Zürich und rundete ihre Ausbildung mit dem Besuch der Debschitz-Schule ab, einem Lehr- und Versuchsatelier für freie und angewandte Kunst in München. Gemeinsam mit Hanni Bachofner eröffnete sie dann in St.Gallen eine “Kunstgewerbliche Werkstatt”. 1911 heiratete sie Carl Roesch und zog mit ihm im Toggenburgerhaus in Diessenhofen ein. 1913 traten beide dem neu gegrün­deten Schweizerischen Werkbund bei und beteiligten sich an der 1. Schweizerischen Werkbund­aus­stellung 1918 in Zürich, wo sie mit einer kunsthandwerklichen Arbeit, er mit raumfüllenden Gemälden im Eingangsfoyer vertreten war. Hinweise auf weitere Ausstellungsbeteiligung zu Lebzeiten fehlen. Margrit Roesch-Tanner unterstützte fortan ihren Mann im Aufbau seiner künstlerischen Karriere. Der Nachlass des Nachlass des Künstlerehepaares wird im Kunstmuseum Thurgau aufbewahrt und ist Eigentum der Carl und Margrit Roesch-Stiftung.

Die aktuelle Präsentation im Atelier würdigt die künstlerische Eigenständigkeit von Margrit Roesch-Tanner im Bereich textiles, kunstgewerbliches und entwerferisches Schaffen.