Der Krieg und die damit verbundene Angst vor einem Einmarsch, verändert die Lebenssituation des unmittelbar an der Grenze zu Deutschland lebenden Künstlerpaares massiv: „Jeden Morgen braucht es Mühe, sich in die verrückte Lage hineinzufinden.“ Und weiter schreibt er: „Wir besitzen nur das, was wir sind und was uns nicht genommen werden kann.“ Das Malen wird Carl Roesch durch gesetzliche Bedingungen schwer gemacht: „Ich brauchte ein Schaf. Da ich am Rhein nicht mehr zeichnen darf, kommt ein Unteroffizier mit und hält den Schirm.“ Seine Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt: Stacheldrähte werden gezogen, die Bäume in der Schusslinie der Befestigungsanlage gefällt. Da Aufträge für öffentliche Arbeiten wegen des Krieges seltener werden, kann sich Roesch vermehrt dem freien Schaffen zuwenden. 1946 notiert er dazu: „Abend am warmen Ofen eine Mappe meiner Sammlung durchgesehen. Das wirkt wie ein Tag Paris.“
Einweihung des Mosaiks am Zeitglockenturm in Bischofszell, 1945