Im März gewinnt Carl Roesch den Wettbewerb zur Gestaltung der Postfassade in Rapperswil. Und im April kommt endlich die Auftragszusage für die Realisierung der Fassade des Hauses „zum Ritter“ in Schaffhausen. Das Jahr 1937 wird damit für den Künstler zu einem Triumph: Mit der Ritterfassade, die ihn zwei Jahre in Anspruch nehmen wird, und der Wandgestaltung im Schweizer Pavillon in Paris kann er zwei schweizweit beachtete Aufträge realisieren und gehört damit definitiv zu den wichtigen und ernstzunehmenden Künstlerpersönlichkeiten des Landes. Doch das mit der Ritterrestaurierung verbundene monotone Handwerk stürzt Roesch in eine Krise: „Da die Erlebnismöglichkeiten fast null sind, spüre ich die leeren Stellen meines Inneren deutlich. Dann ist irgend ein Heimweh da, Heimweh nach geistigem Dasein.“ Ende Jahr konstatiert er: „Es ist mir zu Weihnacht endlich geschenkt worden: innerlich ruhig und gewiss meinem zukünftigen Schaffen entgegen sehen zu können.“

Haus zum Ritter, Schaffhausen, 1939