Carl Roesch distanziert sich von der aktuellen Zürcher Kunstszene und besinnt sich auf sich selbst: „Keine Lust, Maler zu sehen. Ich glaube darum, weil ich an Gret alles habe. Mein Verbleiben auf dem Land – ich sehe es nun deutlich – ist eine Angelegenheit der Zucht. Was in meiner kargen Produktion an Wahrem ist, verdankt sie dem Verzicht auf ‚Anregung der Grossstadt.’“ Im April kauft Roesch in unmittelbarer Nähe seines Wohnhauses Bauland und beginnt mit dem Bau eines Ateliers nach selbst entworfenen Plänen. Nur wenige Monate später kann er jubeln: „Im neuen Atelier! Mein Wunsch ist endlich erfüllt. Ich kann nie den Weg von der Wohnung ins Atelier gehen, ohne ständig wachsendes Glücksgefühl zu spüren. Ein Abfallen des Alltags, ein Dahintenlassen all der Bürgerlichkeit, die mir zu nah war.“ Der Mangel an Aufträgen und die Baukosten bereiten Roesch allerdings auch schlaflose Nächte.

Carl Roeschs Atelier, um 1931